Headphone – Shootout

Nach einiger Zeit unterwegs mit dem iPhone 4, guter Musik und diversen Kopfhörern, ein Fazit.

Es treten an:

Vorab sei gesagt, InEar Kopfhörer sind etwas eigen. Zuerst muss wohl das Ohr passen. Also die innere Form des Gehörganges. Wenn das zu kurz ist, geborgen oder so, dann funktionieren solche Kopfhörer wohl nicht. Dann wird der Kanal, wo der Sound raus kommt geknickt und der Ton wird verfälscht. Die Isolation der Hörer muss 100% sein, sonst schaffen die kleinen Treiber es nicht, genug Druck auf zu bauen. Dann scheint es, als wäre kein Bass vorhanden. Zuletzt muss man mit der doch recht starken Isolation und dem Druck im Ohr klar kommen. Sonst ist diese Art von Headphones nichts. Ausprobieren ist fast unmöglich, da man kein Rückgaberecht hat. Es handelt sich um Hygiene-Artikel (meist).

Auf geht’s zum Einzeltests…Aus der Vergangenheit kommend, seinerzeit in einer wilden Reise in München gekauft, erscheinen die Apple In-Ear-Kopfhörer auf dem Plan. Zu iPod’s und iPhone kommen die 30€ Headphones aus der Packung. Diese sind einfach peinlich und man fragt sich, wieso teils 800€ teure Geräte mit sowas daher kommen. Ich hab davon einige, noch original verpackt. Die um 79€ den Besitzer wechselnden Kopfhörer von Apple sollen andere Ansprüche erfüllen. Sie kommen mit den plakativ weißen Kabeln daher und haben eine Remote mit 3 Tasten. Laut/Leise und der mittlere Knopf zum Steuern der Wiedergabe. Die Remote ist an einem Kabel befestigt und hängt an einer perfekten Stelle. Dort wo man auch ohne Probleme rein sprechen kann, wenn ein Anruf kommt. Verarbeitung und Ergonomie sind typisch gut.

Der Klang ist neutral und klar. Die Kopfhörer kommen mit einem 2-Wege-System daher, haben also 2 Treiber für tiefe und hohe Töne. Sowas findet man normal in sehr viel teureren Geräten. Es liegen 3 Dichtungen bei und S, M und L. Sollte man alle probieren, die perfekte Passform entscheidet über den Klang! Wenn dramatisch wenig Bass hervor kommt, dann ist da was falsch. Passt die Silikondichtung, kommt sehr sauberer und klarer Klang raus. Alles Sorten von Musik klingen hervorragend. Man sollte keine überbetonten Bässe erwarten. Wenn man vorher mit billigen Geräten aus der Wühlkiste unterwegs war, wird man vielleicht erstmal enttäuscht sein. In jedem Fall gut angelegtes Geld.

Viel später im Rahmen der Aufrüstung mit High-End für kleines Geld kamen die Shure SE 115 In-Ear Ohrhörer aus dem Amazon daher geflogen. Gelobt für gute Qualität und druckvollen Bass spielten diese am kleinen Sansa Clip+ einige Zeit.

Es gibt eine kleine Tasche mit den obligatorischen Silikon-Dichtungen in den 3 Größen dazu. Das Kabel ist geteilt. Es gibt ein langes Stück mit Stecker und Buchse, an den Kopfhörern ist ein ca. 40cm langes Stück Kabel dran. Da passt perfekt um einen kleinen Player in der Brusttasche zu tragen. Die Kopfhörer haben keine Fernbedienung verbaut. Es gibt aber ein Kabel, was diese Funktion nachrüstet. Dann gibt es eine Remote und ein Mikro. Man könnte von vorn herein auch das Modell mit Remote/Mic für iPhones nehmen.

Eine Spzialität sind zweifellos die im Lieferumfang enthaltenen Schaumstoff-Dichtungen. Diese schwarzen Dinge funktionieren ähnlich wie Ohrstöpsel gegen Lärm. man drückt sie zusammen, steckt sie ins Ohr und sie dehnen sich wieder aus. Damit wird der Gehörgang perfekt verschlossen, es dringt kein Geräusch mehr rein und die Soundtreiber können ihre Arbeit unter idealen Bedingungen verrichten. Das Material ist sehr weich und nicht sehr stark anfällig gegen den Müll, der da im Ohr steckt.

Das Klangbild muss man im direkten Vergleich zu den anderen Kopfhörern warm und basslastig nennen. Wenn die Dichtung denn schonmal dichtet. Das ist das Problem: Es dauert mitunter etwas lange, bis sich die Schaumstoff-Teile im Ohr ausgebreitet haben. Dann aber liefern die Headphones starken Klang. Satte Bässe und klare Höhen die nicht zu spitz sind. Die Teile gehen um ca. 80€ über den Ladentisch. Die Variante SE115M mit Remote um 130€. Für „spaßig“ abgestimmten Sound sicher eine gute Investition.

Im Zusammenhang mit der Rückkehr ins iPhone-Lager kamen die Denon AHC 560 R In-Ear Ohrhörer ins Haus. Diese kommen mit Remote, Tasche und ebenfalls Foam-Pads, also Schaumstoff-Dichtungen im Lieferumfang daher. Die Verarbeitung ist wertig, man meint, die Treiber wären in Metalhüllen. Das Kabel und die Stecker sind recht massig. Die Schaumstoff Dinger allerdings sind hellgrau und nicht irgendwie beschichtet. Sie schauen ziemlich schnell recht schmantig aus. Zudem sind sie nicht sehr weich. Das Kabel ist an einem Stück und reicht locker bis in die Hosentasche. Die Remote ist an der Stelle, wo sich das Kabel teilt. Das ist sehr weit unten. Die Ergonomie leidet darunter beträchtlich. Man muss die Remote, wenn man sie nutzen will, irgendwo oben an der Jacke oder am Shirt anklippen. Dann hat man die langen Kabel zu den Ohren halblustig herum hängen.

Der Klang jedoch lässt all die eben gezeigten Probleme verschwinden. Die Kopfhörer leifern glasklare Höhen und tiefe, druckvolle Bäse. Da gibt es gar nichts zu meckern. Sie sitzen mit den Silikon-Dichtungen perfekt im Ohr und überzeugen jeden Tag auf’s neue durch den sauberen Klang. Sie vereinen die Klarheit der Apple-Headphones und die guten Bässe der Shure-Kopfhörer. Wenn man die Schaumstoffdichtungen der Shure verwenden könnte und die Remote und Wertigkeit der Apple-Hörer, hätte man das perfekte Gerät zum portablen Musikgenuss. Bei den Denon InEars ist es jedoch wichtig, den Teilen etwas Zeit zu lassen um sich einzuspielen. Wie früher berichtet, müssen diese Kopfhörer eingebrannt werden. Ich hab das einige Nächte mit weißen Rauschen auf mittlerer Lautstärke getan und kann definitiv sagen, dass die Qualität des Sounds dramatisch gesteiegen ist. Wo vorher spitze Höhen die Trommelfelle schmerzen ließen und kaum Bässe erkennbar waren, klingt heute die Mediathek in voller Pracht.

Fazit: Die Denon überragen durch ihren Superklang die anderen Kopfhörer. Daher sind sie täglich im Ohr. Mit den Apple InEar’s macht man sicher nichts falsch. Immerhin bekommt man sehr gute Kopfhörer mit ausgezeichneter Ergonomie. Die Shure InEar’s kommen zu unrecht etwas schlecht weg. Leider fehlt ihnen nun die Remote. Der Klang kommt im direkten Vergleich auch etwas dumpf und teigig rüber. Für sich genommen und auf die Anpassung der Schaumstoff-Dichtungen gewartet bekommt aber fast absolute Isolation von der Außenwelt und druckvolle Bässe.

Unterschiede auf sehr hohem Niveau. Alle 3 Teile deklassieren die üblichen Consumer-Kopfhörer aus dem Lieferumfang oder der Blister-Verpackung im Media-Saturn-Markt deutlich. Von Modeschmuck in fetzig bunten Farben will ich gar nicht anfangen. Dort zahlt man für Marke und das Gefühl der Zugehörigkeit. Man bekommt billigste Chinaware und einen Marketing-Spaß. Was man von Co-produzierten Dingen wie Sennheiser/Adidas halten soll, weiß ich auch nicht. Da zahlt man sogar 2x für eine Marke.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Headphone – Shootout“

  1. […] ist es Müll. Da wäre eine Tasse oder so was viel nützlicher gewesen. Kann man sich auch was Schickeres (allerdings um 10x mehr Geld) kaufen. Ähnliche […]

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