USB DAC mit LDAC, AptX HD und einem DAP


Gesucht: Ein USB-Dongle oder -Gerät welches LDAC, AptX HD und alle anderen Codecs vom Desktop zum Kopfhörer bringt.

Ich wurde fündig! Der Fiio M6 DAP zum Beispiel kann das alles und noch viel mehr. Die Anforderung ist: Per USB an den Desktop zu stecken, hinten kommt ein hochwertiger Audio-Codec raus um fein mit Kopfhörern den Tag am Desktop zu verbringen. Um 7€ gibt es sowas nicht zu kaufen. Für mehr Geld auch nicht wirklich, stellte ich nach längerer Suche fest. Aber für mehr Geld mit mehr Features.

Längliche Erklärungen und Einlassungen überspringen! (Klick!)

An halbwegs neueren Mobiltelefonen kann man meist eine Vielzahl von guten Audio-Codecs für Bluetooth finden. Denn hier gibt es mittlerweile einen kleinen Irrgarten den es zu durchqueren gilt. Basic ist wohl SBC, welches Teil des Audio-Profiles für Bluetooth ist. Wenn das Gerät Bluetooth Kopfhörer kann, kann es SBC. Leider ist der Codec der kleinste gemeinsame Nenner und komprimiert das Audiosignal nochmals. Daher entwickelte man bei CSR (von Qualcomm gekauft) AptX. Das hat eine fixe Übertragungsrate und komprimiert weniger. Weiter entwickelt wurde es zu AptX HD welches bereits mit 48kHz und 24Bit über dem üblichen Ausgangsmaterial liegen sollte. Allerdings können das recht wenige Kopfhörer. Weitere Entwicklungen sind AptX Low Latency und Live und Adaptive. Apple Computer unterstützen das, die mobilen Geräte von Apple nicht, die setzen auf AAC. Sony hat LDAC entwickelt, was bis 1 MBit/s überträgt und auch 96kHz mit 24Bit überträgt. Zuletzt spielt Samsung mit UHQ-BT noch mit. Genauere Infos gibt es bei kopfhoerer.de.

Wenn man ein paar Euro in Kopfhörer investiert stehen die Chancen nicht schlecht, dass man einen der oben genannten Codecs nutzen kann. Am Mobiltelefon wird sich auch ein passender Sender finden. Am Laptop könnte ein passender Chip eingebaut sein, aber der normale Windows Bluetooth-Stack kann kein AptX und kein LDAC. Am Desktop schaut es noch trüber aus, der kann normal nicht mal Bluetooth. Dort steckt man also einen kleinen USB-Dongle an. Den gibt es auch von CSR/Qualcomm für 15€ und danach geht Tastatur und Maus und auch der Kopfhörer ohne Kabel, wenn man Bluetooth-Geräte hat. Toll.

Freunde hochpreisiger Kopfhörer meinen auch aus billigen OnBoard-Chipsätzen auf Motherboards heutiger Rechner den CPU-Takt heraushören zu können. Sie setzen auch einen externen DAC (Digital Audio Converter). Der steckt meist auch als USB-Gerät am Rechner und gibt sich als Soundkarte zu erkennen. Diese wird dann vom Abspielprogramm mit digitalen Daten versorgt, wandelt diese in analoge Daten für den Kopfhörer um und am kleinen Kästchen steckt dann ein Kabel und an dem hinten der Kopfhörer mit Mensch drunter. Der DAC hat auch oft einen Verstärker und hochwertige Wandler-Chips für ungetrübten Musikgenuss. Damit ist es auch möglich, mit Kopfhörern zu hören, die am normalen 3,5mm Audio-Out nur sehr leise wären, weil sie hohe Innenwiderstände haben.

Ein Beispiel ist der FiiO Q1 Mk2 der gut am Desktop Platz findet und genau das tut. Musik aus dem PC wandeln und verstärken so das man einen Kopfhörer dran stecken kann. Aber was, wenn man aus Gründen kein Kabel mag? In Zeiten wo die 3,5mm Kopfhörerbuchse am Mobiltelefon weg gelassen wird, gibt es viele kabellose Headsets mit durchaus guter Soundqualität. Ich will auch hier nicht mit Beispielen geizen: 1More Tripple Driver für unterwegs, Sony WH-1000XM3 oder Bower&Wilkins PX für zu Hause oder das Büro und auch das Flugzeug, den Bus oder die Bahn wegen der aktiven Umgebungsgeräuschunterdrückung.

Nach dieser scheinbar nie enden wollenden Erklärung von offensichtlichen Dingen stehen wir also mit einem oder mehreren teuren Kopfhörern vor dem Arbeitsrechner und meinen zu fühlen, dass ein Gerät fehlt! Eines was in bestmöglicher Qualität den Ton aus dem PC auf den Kopfhörer schickt und ein paar Label und Namen auf die Box gedruckt hat, die andeuten, dass es sich hier nicht um Spielkram handelt sondern um seriöse Audiotechnik. Ich suchte länger nach sowas und fand vor Kurzem eine Lösung: Der Fiio M6 DAP betritt den Desktop. Dies Gerät gehört zu einer Gattung, die wohl nur einer kleinen Gemeinde noch bekannt ist: Ein Abspielgerät für Musik. Früher gab es den iPod und diverse andere Dinge die den Discman, Walkman und den Plattenspieler zum Umhängen abgelöst hatten. Heute hat das Mobiltelefon all das überflüssig gemacht. Nur kann das Gerät eben auch folgende wilden Szenarien bedienen:

  • Gerät schickt Musik per Bluetooth an den Fiio, der spielt als Verstärker auf den Kopfhörern
  • Gerät schickt Musik per Bluetooth an den Fiio, der gibt die Daten digital per USB-C an einen weiteren Verstärker und/oder Wandler
  • Gerät schickt Musik per Apple Airplay an den Fiio, der per Kabel oder Bluetooth auf den Kopfhörern spielt
  • Der Fiio spielt allein von der SD-Karte Musik und gibt die per Kabel oder Bluetooth wieder
  • Der Fiio streamt per WLAN mit Tidal (Master), Spotify oder Deezer und gibt die Musik per Kabel oder Bluetooth auf den Kopfhörern wieder
  • Der Fiio steckt per USB am Rechner und gibt Musik per Kabel oder Bluetooth über die Headphones aus

Genau der letzte Fall ist der Anwendungsfall „USB DAC mit Bluetooth“ und die gesuchte Lösung für das konstruierte Problem. Möglich wird das mit einem Samsung SoC und einem angepasstem Android 7.0 auf dem Fii M6. Das Gerät unterstützt so gut wie alle bekannten Codecs für Bluetooth die ich oben anriss. Es kann praktisch alle Formate abspielen und hat WLAN und kann streamen. Fiio bietet für viel mehr Geld auch größere und tollere Geräte an, aber der M6 ist ein guter Kompromiss zwischen eingesetztem Geld und Funktionalität, wie ich finde.

Technische Daten auf der Herstellerseite.

Man bekommt für 160€ ein kleines Kästchen welches alle Stücke spielt. Man kann das auch in den Garten tragen und Musik hören ohne das man von all den anderen Meldungen und Funktionen des Mobiltelefones behelligt wird. Ich gebe zu, man muss sich das Schönreden und -rechnen. Wenn man soweit ist, einen Mangel erkannt zu haben, wird der mit dem Fiio M6 ausgeräumt und bringt gleich einige neue Funktionen ins Leben des Musikliebhabers.


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