Asus VivoTab Note 8

Die Erfahrungen mit dem Microsoft Surface als extra mobiler Computer und mit dem Dock als Arbeitsplatz machten auch das Microsoft Universum schmackhaft. Also Office 365 mit den bekannten Applikationen und einem Exchange Account bei OHV. Zeigt alles, dass Microsoft recht viel Erfahrung im Geschäft mit Office-Programmen und Produktivität allgemein hat.

Aus einem Zufall heraus stieß ich dann auf Berichte über das Asus VivoTab Note 8. Welches vor kurzem vorgestellt worden war. Die technischen Daten erstmal nichts sagend: 8″ Display mit 1280×800, ein IPS Display, 4 Kern Atom Z3740, 2GB RAM und wahlweise 32 oder 64GB SSD. Das Besondere, Stiftbedienung mit Wacom Digitizer. Das alles zu einem günstigen Preis. Ok. Wie der Zufall weiter wollte, hatte Cyberport das lagernd und es war im Angebot der Woche. Welch großes Glück, Shop um die Ecke. Also hin, Kohlen aus dem Sack, Gerät in Tasche und heim. Bewusst das 32GB genommen, das man größere Programme auf dem doch eher schwachen/kleinen Ding installieren will, schließt sich von vorn herein aus.

Was kann das Ding also und was kann es nicht? Das ist aus meiner Sicht nun beschrieben. Der Packung liegt ein Hinweis auf Asus „In search of incredible“ bei. Gibt aber keinen Link, weil vor geraumer Zeit eine üble SEO-Agentur einen Link „kaufen“ wollte, aber einfach nie bezahlt hat. Das ist schäbig und färbt ein wenig auf Asus ab. So. Weiter gibt es ein USB-Kabel und ein Netzteil. Ein kleiner Zettel mit der Seriennummer für Office Home&Student. Alles dabei, nur Outlook fehlt. Kann man damit leben, die Bedienung würde sich etwas schwer gestalten auf dem kleinen Screen. Am Tablet gibt es eine Micro-USB Dose, eine Dose für Kopfhörer/Headset und einen Slot für eine Micro-SD-Karte. Dort ist bereits eine Karte drin. Beim 32GB-Model ist auf einer 8GB Karte die Recovery-Partition. Man spart sich die 4GB die sonst von den eh schon kleinen 32GB abgehen würden. Nette Sache. Man erinnert sich an das Weinen, als raus kam, dass Windows bei 32GB mehr als die Hälfte Speicherplatz selbst belegt. Inzwischen hört man, beim Samsung wäre das nicht anders, die ganze Yedi-Steuerungssoftware braucht auch Platz. Hinten ist eine Kamera und ein Slot für den sehr kleinen Stift. Der ist da gut aufgehoben und fällt sicher nicht raus. Da kann er auch bleiben, es funktionieren alle Wacom-Feel Stifte. Es gibt Knöpfe an den Seiten. Lautstärke, An/Aus und auf der anderen Seite die Windowstaste. Etwas komische Anordnung und leider haben die Knöpfe so gut wie gar keinen Druckpunkt. Also man drückt auf dem Button der das Gerät aus dem Standby holen soll und ist sich nie sicher, ob man nun drückte oder nicht. Öfters scheint dann auch die „Ausschalten“-Funktion vom Windows auf. Das Display ist okay, ausreichend hell aber leider mit gar keiner fettabweisenden Schicht versehen. Man hat sofort Fingerabdrücke drauf und bekommt die auch recht schlecht wieder runter. Der Rest der Hardware ist vernünftig, Plastik halt. Der 8″ Größenfaktor ist gerade ein wenig zu groß um noch „klein“ zu sein. Das Nexus 7 liegt besser in der Hand. Das iPad Mini an sich auch, weil es viel dünner ist. Aber man kann es halbwegs noch mit einer Hand halten. Die Hardware soweit mal. Alles okay, wenn man den sehr niedrigen Preis bedenkt, Button und Displayscheibe leider schlecht.

Software: Es startet ein Windows 8.1. Nach der üblichen Start-Prozedur übernimmt es das Design und alle Einstellungen vom Surface. Die Windows-Geräte synchronisieren das auch untereinander. Was heißt auch? Bei Apple und Android sind Einstellungen auch in der Cloud gespeichert. Die WLAN-Passwörter im Falle Google gleich im Klartext. Falls mal ein Google-Mitarbeiter WLAN braucht, für ihn sind ÜBERALL Hotspots… Das Gerät arbeitet wohl am liebsten im Hochkant-Modus. Wie ein iPad. Das fühlt sich ob der Größe „richtig“ an und Windows kommt damit auch gut klar. Ich ging daran die Kachel-Programme einzurichten, Fahrplan, Paket-Tracking und Wetter, Mail, Facebook und was man so auf einem Tablet eben hat. Nach etwa 3 bis 4h bin ich das erste mal auf dem „Desktop“ gelandet. Bei dem Gerät braucht man das echt nicht. Wenn man mit den Kachel-Programmen klar kommt gut, wenn man meint, man müsste irgendwelche Dinge am Desktop machen, dann ist das Gerät definitiv nicht geeignet. Desktop auf 8″ macht einfach keine Laune. Punkt. Theoretisch wäre also in der Größe auch ein RT-Gerät ausreichend. Praktisch kann es doch mal ein Vorteil sein, wenn man normale x86-Programme ausführen kann. Der 4-Kern-Atom hat locker genug Leistung für alle Kachel-Programme. Am Desktop wird es übel. Ich lud die Tage ein 500MB Zip und wollte das entpacken, dauerte eine kleine Ewigkeit. Die Office-Programme sind genügsam und lassen sich speziell für kleine Touchpads konfigurieren, es wird also möglich sein, da doch mal zu „arbeiten“. Spiele aus dem Microsoft-Store gehen, ich hab irgendein Rennspiel getestet, rennt genau wie auch am Nexus oder iPad.

Falls Du bis hierher mit gelesen hast, dann kommt vielleicht die Frage auf: Was lauft der Vollkoffer das Ding eigentlich, wenn es eh nix kann? Pfosten! Okay, kann man bis zu einem gewissen Maße nachvollziehen. Daher nun der Punkt: Das Surface 2 Pro ist ein PC in einem Tablet Kostüm. Teuer, leistungsstark und ein Knaller. Kann man rumtragen und zur Verblüffung der Menschen hinter ihren Dell-Kasterln und Lenovo-Kisten auch einen Beamer anstecken. Man kann mit einem Stift drauf malen, Tastatur ist dabei und so weiter. Alles fein, wenn man mit der Idee klar kommt, ein unerreichtes Stück Hardware. Aber es sind auch 1000 Euro. Die mag man nicht wirklich als „Notitzblock“ nutzen. Für einfache Aufgaben im Sessel, unterwegs und zum Schreiben von Notizen ist das Asus VivoTab Note 8 der ideale Begleiter. Akku hält mit sporadischer Nutzung und sonst Standby für mich eine Woche. Wenn man nicht unbedingt Chrome nutzt und Flash rennen lässt. Die beiden Sachen machen den Akku in schmalen 3h leer. Dafür sind sie bekannt. Der IE11 oder was auch immer die aktuelle Nummer ist auf Windows 8.1 tut seinen Job sehr gut. Unglaublich schnell, scrollen und zoomen und ein kleines Wunder wie zackig. Anzeigen tut es auch alles, oblgleich sicher der eine oder andere rufen wird: IE! FROM HELL! Da ruft der IE zurück: Die Welt hat sich weiter gedreht, Du Koffer! Chome ist der neue Firefox. Belegt 2GB Speicher, lässt die CPU auf 90% rennen obwohl nix zu tun ist. Safari und der IE gehen mit den Ressourcen viel sparsamer um. Mit dem einen oder anderen Kachelprogramm hat man die Dinge dabei für die man „Tablet“ nutzt. Geht alles, lesen, spielen und was auch immer.

Der eigentliche Knaller ist der Wacom-Digitizer. Das ist das Alleinstellungsmerkmal. Wenn man einmal mit Stift los getan hat, will man das nicht mehr missen. Samsung Note User werden wissen was ich meine. Wenn nicht, dann würd ich es mal probieren. OneNote ist ideal für Stiftbenutzung geeignet. „Stift auf kleinem, leichten Tablet“ schlägt alle von mir bis dahin verwendeten Methoden um Gedanken, Telefonate und Meetings fest zu halten. Stift auf größerem Tablet auch. OneNote arbeitet fein, ich meine, Evernote, Skitch und was alles so rum hüpft nutze ich kaum mehr. Die Zusammenarbeit OneNote mit den anderen Programmen der Office-Sammlung ist astrein. Das „große“ OneNote 2013 am Desktop oder großen Tab bekommt alle Notizen vom kleinen Tab und vom Telefon. Man kann aus Notizen Exchange-Aufgaben machen. Ziemlich lässig. Um vernünftig schreiben zu können hab ich mir einen Wacom Bamboo Stylus Feel dazu raus gelassen. Der geht mit dem Surface und dem Note 8. Ein richtiger Stift eben. Leider ohne Radier-Funktion. Aber mit wechselbaren Spitzen, es gibt welche die ein eher „Papier“ Gefühl vermitteln. Manche sagen auch, genauer als der kleine Plastik-Griffel im Asus. Nun kam ich in endlosen Telefonaten auf die Idee Dinge zu malen. Zuerst ins OneNote. Später mit dem Malprogramm von Microsoft „Fresh Paint“. Nicht übel. Ich tendiere dazu, etwas mehr zu üben und vielleicht mal mehr oder weniger richtig zu zeichnen. Das geht nämlich recht gut digital. Es drängt sich fast auf, mit speziellen Programmen das Vorhaben zu supporten. Freilich muss man erwähnen, dass der verbaute Digitzer sicher auch mit dem Preis des Gerätes skaliert. Wo am Surface ganz am Rand der Punkt vom Stift ca. 0,5mm abweicht, ist das beim Asus schon erheblicher. Stört nicht sehr beim Schreiben, beim Zeichnet dann aber schon. Ich warte bis der Wacom-Treiber das Note 8 unterstützt und verspreche mir dann Besserung. Es ist nicht so sehr schlimm, aber wenn es zu verbessern geht, dann fein. Es hat sicher einen Grund, warum ein Wacom Cintiq in richtig groß auch mehr kostet als 2 Stück Surface und ein Asus Note 8 zusammen. Okay, gibt es auch in klein, aber billig ist das nix. Zum blöd rumspielen und „mal zeichnen lernen wollen“ ist auch das 13″ Cintiq noch viel zu teuer. Man bekommt ja nur ein Display mit Digitizer! Rechner braucht man auch noch einen… Mit so Stift-Tablets kommt man also mal in den Genuss, Grafiktablet zu spielen wie die großen.

Fazit: Das Asus VivoTab Note 8 (M80TA-DL001H) ist ein ziemlich tolles Gadget. Wenn man ein Tablet haben mag, was notfalls auch zur Arbeit genutzt werden kann, man über die recht üblen Buttons und das schnell verschmierende Display hinweg sehen kann, dann los! Witziger Weise steigt der Preis. Selbst das 32GB Model (ausreichend für das was man damit machen kann) kostet nicht mehr 299 wie veranschlagt sondern schon 320. Das 64 ist für den empfohlenen Preis von 349 zu haben. Eine Micro-SD in 64GB rein und man kann auch Filme und Musik mit nehmen. Der Atom ist potent genug, x86-kompatibel ist sicher mal von Vorteil, spätestens, wenn man ein VPN aufbauen will und der Client nur für „Windows“ vorhanden ist. Abzuwarten bleibt ob es je ein x64 Windows für den Atom geben wird und ob irgendwann mal „Connected Standby“ möglich wird. Beides geht im Moment nicht mit dem Asus.


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Kommentare

5 Antworten zu „Asus VivoTab Note 8“

  1. Avatar von Steve
    Steve

    Hab das Teilchen auch seit eben in den Händen, Danke für deine differenzierte Darstellung, hat mir geholfen. Wenn ich jetzt das Teilchen noch an einen Beamer ranbekomme und das ganze auch noch ohne Kabel dann schmeiß ich endlich mein schweres Laptop und auch meine Blöcke weg 😉

    1. Avatar von Thoms Be

      Danke. Kabellos am Beamer sollte nicht so schwer sein. Entweder hat der Beamer schon Miracast oder Du kaufst einen Miracast-Dongle. Gibt es viele so um 30€. Der steckt im HDMI-Port und Du kannst den Beamer oder das TV kabellos über WLAN beschicken. Das Asus hat Miracast, aber wohl kein WiDi.

      1. Avatar von Steve
        Steve

        Das geht ja mal schnell, bei dir 🙂
        Danke fürs Antworten!
        Bist du dir mit Miracast sicher?
        WiDi kann ich bestätigen, dieses Spielzeug:
        http://www.amazon.de/gp/product/B0057XIYYO/ref=oh_details_o07_s00_i03?ie=UTF8&psc=1
        hat mich leider nicht weitergebracht…
        Ich denke grade über Apple TV und AirParrot nach (hab noch ein Ipad).
        Scheinbar geht auch Push2TV, aber das Android Tablet, das hier noch rumliegt, spricht sich auch für Miracast aus… 🙂
        Und das alles für MS Office auf der Arbeit und Lovefilm zu Hause… Der gute alte Videorekorder war billiger 😉
        Mein Lieblings-NERD sagt Raspi und mein Kopf sagt: „BANG“ 🙂
        Wer weiß, wo das noch hinführt! 🙂
        VG und thx

        1. Avatar von Thoms Be

          http://www.youtube.com/watch?v=zrPMAEosnGo
          Da wird es gezeigt wie es geht und das es geht.

          1. Avatar von Stefan
            Stefan

            Great!!!
            Werde es sofort testen und Geld ausgeben 😉
            VG

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